Ein neuer Amoklauf erschüttert Mannheim, die Stadt Bayreuth modernisiert ihren Nahverkehr, Hanau startet die Bürgerbeteiligung für ihre Smart City, der Windkraftausbau in Europa kommt nur schleppend voran, Flusswärmepumpen bieten großes Potential für die kommunale Wärmeversorgung, und in Hamburg bleibt die SPD nach der Bürgerschaftswahl stärkste Kraft: Darum geht's im neuen #stadtvonmorgen-Briefing.
Abermals ein schockierender Amoklauf in einer Innenstadt: Gestern raste in Mannheim ein Mann mit seinem Fahrzeug im Umfeld eines Fastnachtsmarkts in eine Menschenmenge. Es kam zu Toten und Verletzten, die genauen Umstände waren bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Oberbürgermeister Christian Specht wendete sich mit einer Videobotschaft an die Bevölkerung und sprach von einer „barbarischen Tat“. Nachdem es in den vergangenen Monaten mehrfach zu ähnlichen Amokläufen und Anschlägen gekommen war, appellierte der Deutsche Städtetag vor der Bundestagswahl an die neue Bundesregierung. Die Kommunen bräuchten insbesondere im Zusammenhang mit Terroranschlägen, die sich nicht gegen Städte, sondern gegen den Staat in Gänze richten, in Sachen Sicherheit – regulativ und finanziell – mehr Unterstützung. Quelle: Stadt Mannheim; Deutscher Städtetag
Mobilität und Innenstadt 🚋
Bayreuth stellt Nahverkehr neu auf
Die Stadt Bayreuth arbeitet an der Verkehrswende. Dafür hat einen neuen Nahverkehrsplan verabschiedet. Ziel ist die Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf den Umweltverbund ohne Mobilitätseinschränkungen. Der Plan sieht Verbesserungen bei Busverbindungen in die Region, beim Übergang zum Rad- und Fußverkehr sowie bei der Barrierefreiheitvor. Die Maßnahmen stehen unter Finanzierungsvorbehalt. Quelle:
#stadtvonmorgen
Ein Haus der digitalen Welt in der City
Die Hansestadt Hamburg richtet ein „Haus der digitalen Welt“ in der Innenstadt ein. Es soll ein Ort der Begegnung und des Lernens sein. Auf 60.000 Quadratmetern sollen Zentralbibliothek, Volkshochschule und städtische Dienstleistungen unter einem Dach vereint werden. Der Landesbetrieb Immobilienmanagement der Hamburger Finanzbehörde hat das Haus für 112,5 Millionen Euro gekauft. Der Bund steuert bis zu 36 Millionen Euro für die Umsetzung des Projekts bei. Das Projekt soll die Innenstadt beleben und digitale Zukunft erlebbar machen. Quelle:
HamburgNews
Smart City 🖥️
Bürgerbeteiligung für die Smart City
Die Stadt Hanau setzt bei ihrer Entwicklung zu smarten Stadt auf Bürgerbeteiligung. Die Umsetzung ihres Smart-City-Leitbilds „Stadtwandel digital" beginnt sie mit einer öffentlichen Auftaktveranstaltung am 31. März im neu eröffneten Stadthof. Die Einbindung der Bevölkerung in den digitalen Wandel soll die Bürgernähe innovativer Anwendungen und damit deren Akzeptanz in der Stadtbevölkerung sichern. Bei dem Stadthof handelt es sich um die ehemalige Kaufhof-Filiale, die die Stadt nach der Insolvenz des Galerie-Konzerns übernommen und entwickelt hat. Mitte März wird der Stadthof eröffnet und soll ein urbaner Begegnungsort werden. Quelle:
Vorsprung
Energiewende und Klimaschutz🔋
Drei Bremsen für die Windkraft in Europa
Der Windkraftausbau in Europa geht kontinuierlich, aber nicht dynamisch genug vonstatten. Darauf weist Giles Dickson, Chef des Verbands Wind Europe, hin. „Drei Dinge halten uns zurück: schwerfällige Genehmigungen, langsamer Netzausbau und unzureichende Elektrifizierung“, sagt er. 2024 wurde in Europa eine Leistung von 16,4 Gigawatt zugebaut. Damit läuft der Ausbau „nur halb so schnell wie wir brauchen“, sagt Dickson. Deutschland führt mit 3,2 Gigawatt Zubau, gefolgt von Großbritannien (1,9 GW) und Frankreich (1,7 GW). Quelle:
EnergieZukunft
Flusswärmepumpen mit großem Potenzial
Immer mehr Kommunen setzen auf Flusswärmepumpen für klimafreundliche Fernwärme. Köln plant Europas größte Anlage am Rhein für 50.000 Haushalte, Jena will die Hälfte ihres Fernwärmebedarfs aus der Saale decken. Laut Experten könnte jede fünfte Gemeinde in Deutschland ihren Wärmebedarf über nahegelegene Flüsse decken. Dafür bedarf es allerdings hoher Investitionen in die Infrastruktur.Quelle:
F.A.Z.
In Feierlaune 🎉
Hamburger Bürgerschaftswahl: SPD bleibt Platzhirsch
Hamburgs SPD-Bürgermeister Peter Tschentscher hat alle Karten auf der Hand. Nach der Bürgerschaftswahl kann seine Partei weiter regieren: Mit 33,7 Prozent bleibt die SPD stärkste Kraft in der Hansestadt. Die CDU (20,3 Prozent) schiebt sich vor die Grünen (17,9 Prozent). Die AfD bleibt mit 8,3 Prozent hinter den Umfragen zurück. Tschentscher freut's: „Die Schlechtgelaunten aus der rechten Ecke wurden vom Hals gehalten.“ Sein rot-grünes Bündnis kann er nun fortsetzen – oder er wechselt zur CDU. Aber wer will schon tauschen, wenn's auch so läuft? Quelle:
Manager Magazin
Stadtgespräch 📣
Regensburg will kein arabisches Kulturkaufhaus
Der Kaufhof ist weg, schon droht Ungemach: Ein Investor will in der Regensburger Altstadt ein „arabisch-islamisches Kulturkaufhaus“ einrichten. Die Stadtgesellschaft diskutiert heftig darüber, und auch Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer meint, ein islamisches Kulturkaufhaus sei in dieser Größenordnung überdimensioniert. Das Vorkaufsrecht zieht die Stadt aber nicht – denn sie vermutet hinter den umstrittenen Plänen den Versuch, sie in einen Kauf zu überhöhtem Preis zu treiben. Stattdessen will die Stadt die Nutzung der Immobilie über den Bebauungsplan steuern. Quelle:
Radio Ramasuri
München gibt UEFA-Turnier doch grünes Licht
Erst Nein, dann Ja:München macht bei der Nations League nun doch mit – vorausgesetzt, die deutsche Fußballmannschaft qualifiziert sich für die Finalrunde. Dann könnten die Spiele in München stattfinden. Grund für das Zögern der Stadt waren vor allem die Kosten – der europäische Fußballverband kommt ihr hierbei nun entgegen. Unter anderem kann sie auf Fanfeste verzichten. „Wir müssen der UEFA kein Geld hinterherschmeißen“, meint ein Abgeordneter des Stadtrats. Quelle:
Frankfurter Rundschau, BR24
Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen findet deutliche Worte zum neuen Altschuldengesetz des Landes Nordrhein-Westfalen: Der Vorschlag sei zwar richtig, aber nur die halbe Miete. Denn während den Kommunen das Geld ausgehe, würden ihnen immer neue Aufgaben aufgedrückt – von Sozialem bis zum Zivilschutz. Seine Forderung: „Wer bestellt, bezahlt.“ Land und Bund müssten für die Finanzierung von den an die Kommunen übertragenen Aufgaben sorgen. Sonst bleibe auch die Altschuldenhilfe nur ein Strohfeuer. Quelle:
Stadt Essen
Über den Stadtrand 🌎
Görlitz: Fernwärme überwindet Grenzen
Eine geteilte Stadt wächst zusammen – dank heißer Luft: Unter dem Titel „United Heat“ entsteht in der Stadt Görlitz und in ihrer polnischen Schwesterstadt Zgorzelec bis 2030 ein gemeinsames, grenzüberschreitendes Fernwärmenetz. Damit einhergeht die Umstellung auf Klimaneutralität. Die Wärme kommt künftig aus regenerativer Erzeugung, etwa durch Wärmepumpen, Solarthermie und Biomasse. Ein echtes Zusammenwachsen der „Europastadt Görlitz/Zgorzelec“. Quelle:
Preußische Allgemeine
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