Frankfurt macht Ernst mit der Müllvermeidung, während Freiburg noch über eine Verpackungsteuer diskutiert, Offenbach und Jena setzen auf smarte Lösungen, in Wiesbaden gibt es eine Stichwahl, der Städtebund fordert Bunker-Milliarden, Nürnbergs OB geht zum Plausch in den Supermarkt, Kommunen hoffen auf den 500-Milliarden-Topf, Ålesund kämpft gegen den Verkehrskollaps und Amsterdam verbannt Verbrennermotoren von seinen Grachten: Darum geht's im #stadtvonmorgen-Briefing.
Mit einem innovativen Konzept geht Frankfurt den Weg zur Zero Waste City: Das „Zero Waste Lab“ fungiert seit November 2022 als Ideenschmiede für Abfallvermeidung. Es sammelt Vorschläge aus der Bürgerschaft. Aus ihm ist etwa die „Abfalljagd“ hervorgegangen: Über die App werden Fotos von Müllsammlern eingereicht, die die Stadt von Abfällen befreien und so an einem Gewinnspiel teilnehmen können. Insgesamt 43 Ideen hat das Zero Waste Lab bereits verzeichnet, sieben konkrete Projekte wurden bereits umgesetzt. Neben der „Abfalljagd“-App gehört auch die Tauschbörse„Teilerei“ dazu, die neue Nutzer für gebrauchte Gegenstände finden will.Weiterlesen bei #stadtvonmorgen
Freiburg ringt um Verpackungsteuer
Verpackungsteuer oder Mehrwegoffensive? Freiburgs Verwaltung ist skeptisch, was die Einführung einer Verpackungsteuer nach Tübinger Vorbild betrifft. Stattdessen plädiert Oberbürgermeister Martin Horn für eine Mehrwegoffensive, da er das Kosten-Nutzen-Verhältnis einer neuen Verpackungsteuer angesichts von Bürokratieaufwand und steigenden Lebensmittelpreisen kritisch sieht. Der Gemeinderat entscheidet in den kommenden Wochen, welchen Weg die Stadt einschlagen soll. Weiterlesen bei #stadtvonmorgen
Mobilität und Innenstadt 🚋
Verkehrswende: Eine Frage der Akzeptanz
Für die Verkehrs- und die Energiewende sind die Akzeptanz in der Bevölkerung entscheidend. In Krefeld ist nun ein Streit um den Bau eines großen Elektrolyseurs entbrannt. Die Stadtwerke wollen mit dem Elektrolyseur auf ihrem Betriebsgelände den Umschwung auf Wasserstoffantrieb ihrer Busse flankieren. Eine Bürgerinitiative macht Sicherheitsbedenken geltend. Die Stadt betont, dass sie Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Betriebssicherheit als gleichrangige Kriterien bei der Verkehrswende ansehen. Quelle:
Rheinische Post
Smart City 🖥️
Wenn Ampeln smart werden
Die Stadt Offenbach setzt auf smarte Ampeln zur Verbesserung des Verkehrsflusses und damit der Luftqualität. Durch die Modernisierung von Lichtsignalanlagen und deren Einbindung in ein digitales Steuerungssystem sollen Staus reduziert und Emissionen gesenkt werden. Das Projekt ist Teil der Smart-City-Strategie der Stadt. Quelle:
Stadt Offenbach
Modellprojekt fürs smarte Quartier
In Jena wurde das Modellprojekt „Smartes Quartier Jena-Lobeda“ erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen des Projekts wurden innovative Lösungen für die Bereiche Energie, Mobilität und Wohnen im Stadtteil Lobeda erprobt. Zum Einsatz kamen unter anderem Smart-Home-Technologien, eine intelligente Heizungssteuerung, die zur Reduzierung des Wärmeverbrauchs beiträgt, sowie telemedizinische Innovationen. Eingebunden waren auch mietpreisgebundene Wohnungen. Ziel war es, die Lebensqualität der Bewohner zu steigern und gleichzeitig Ressourcen zu schonen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen nun auf andere Stadtteile übertragen werden. Quelle:
Stadtwerke Jena
Energiewende und Klimaschutz🔋
Zwischen Stuttgart und Brandenburg
Stuttgarts Klimaneutralität entscheidet sich auch in Brandenburg. Denn Windräder in Brandenburg und Solarpanels in Rheinland-Pfalz sind wichtige Bausteine für Stuttgarts Ziel, bis 2035 klimaneutral zu werden. Die Stadt muss laut Fahrplan jährlich 3,8 Millionen Tonnen CO2 einsparen, 500.000 Tonnen sollen durch Ökostrom außerhalb Stuttgarts erbracht werden. Die Stadtwerke setzen dafür unter anderem auf die Wind- und Solarparks außerhalb der Stadtgrenzen, um den nötigen Hochlauf zu schaffen. Quelle:
Stuttgarter Nachrichten
EVENT
In Feierlaune 🎉
Rückenwind für Richrath
Rückenwind für den Amtsinhaber: Uwe Richrath geht mit Unterstützung seiner SPD in die OB-Wahl 2025 in Leverkusen. Bei der Wahlkreiskonferenz wurde er mit 60 von 64 Stimmen klar nominiert. Sichtlich gerührt betonte er: „Wir werden das schaffen.“ In einer lebhaften Rede skizzierte er seine Erfolge und Pläne – von Wohnungsbau über Kita-Plätze bis zur Wirtschaftsförderung. Auf geht's! Quelle:
Rheinische Post
Stichwahl in Wiesbaden: Mende versus von Debschitz
Ein Etappenschritt, doch gefeiert werden darf noch nicht. Denn in Wiesbaden heißt es „Bitte nochmal!“ bei der OB-Wahl. Amtsinhaber Gert-Uwe Mende (SPD) holte zwar 37,7 Prozent, muss aber am 30. März in die Stichwahl gegen Politikneuling Thilo von Debschitz (parteilos, für CDU/FDP). Der freut sich über den Achtungserfolg mit 30,1 Prozent und wittert seine Chance. Insgesamt traten zehn Kandidaten an. Mende ist „mehr als zufrieden“, von Debschitz sieht sich nicht mehr als unbeschriebenes Blatt. Jetzt wird's spannend im Wiesbadener Wahlkrimi! Quelle:
Frankfurter Rundschau
Stadtgespräch 📣
Geld für Bunker
Der Städte- und Gemeindebund macht Druck beim Thema Sicherheit: Eine Milliarde Euro, verteilt auf zehn Jahre, soll der Bund locker machen – für Bunker, Zivilschutzeinrichtungen und Co. Hauptgeschäftsführer André Berghegger will die Kommunen damit fit machen für unsichere Zeiten. Neben dem Schutz von unten braucht es aber auch Hilfe von oben: Für marode Schulen, Straßen und Brücken fehle ebenfalls das nötige Kleingeld. Quelle:
ProSieben
Kommunalfinanzen: Verfassungsbeschwerde
Die deutschen Landkreise ächzen unter der Finanzlast: Steigende Sozialausgaben, explodierende Energiekosten und eine Flut neuer Aufgaben treiben sie in die roten Zahlen. Die kommunalen Kassen sind so leer wie die Hoffnung auf schnelle Besserung. Ohne mehr Unterstützung von Bund und Ländern droht mancherorts der finanzielle Kollaps. Diesbezüglich hat Landrat André Schröder, Landrat des Kreises Mansfeld-Südharz, nun eine Verfassungsbeschwerde eingelegt. Er sieht die im Grundgesetz verankerte kommunale Selbstverwaltung als nicht mehr gegeben an. Quelle:
ZDF
Bürgernähe beim Einkaufen: Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König startet das Dialogformat „Lass uns reden!“. Er und die Stadtspitze wollen im Stadtgebiet, etwa vor Supermärkten und bei Stadtteilfesten, mit den Menschen ins Gespräch kommen – auch mit denen, die sonst schwer zu erreichen sind. „Die Stadt ist für alle da!“, betont König. „Wir können nicht einfach akzeptieren, dass wir Menschen in unserer Stadt nicht erreichen.“ Daher wolle man an zentrale Orte in den Stadtteilen gehen. Quelle:
Stadt Nürnberg
DStGB: Investitionskraft für Kommunen
500 Milliarden Euro Sondervermögen für Infrastruktur – da hebt der Deutsche Städte- und Gemeindebund den Finger. Hauptgeschäftsführer Andre Berghegger fordert, dass die Kommunen von dem geplanten Infrastrukturtopf profitieren. Es brauche massive Investitionen in Schulen, Straßen, Brücken. Und bitte nicht mit schon geplanten Mitteln verrechnen! „Wir haben viel zu lange von der Substanz gelebt“, sagt Berghegger. „Eine Investitionsoffensive ist überfällig, denn allein in den Kommunen beträgt der Investitionsrückstand rund 186 Milliarden Euro. Quelle:
Deutscher Städte- und Gemeindebund
Über den Stadtrand 🌎
Verkehrskollaps in der „schönsten Stadt“
Überrannt von Touristen und Autos: Ålesund in Norwegen, in sozialen Netzwerken teils als „schönste Stadt der Welt“ bezeichnet, droht am Verkehr zu ersticken. Kreuzfahrtschiffe und Touristenbusse verstopfen die malerische City, Pendler und Lieferanten tun ihr Übriges. Nach zähem Ringen hat sich die Stadt nun auf ein Investitionspaket geeinigt. Es geht um 340 Millionen Euro. Unter anderem sollen Tunnel den Verkehr unter die Erde bringen sowie Straßen, Bus- und Radwege ausgebaut werden. Hauptsache, es rollt! Quelle:
heise.de
Amsterdam: Umweltregeln für Stadtschiffe
Eine neue Umweltzone für Boote: In Amsterdams Grachten dürfen ab April nur noch E- und Wasserstoffboote fahren. Auch Ruderboote sind weiterhin erlaubt. Mit der Umweltzone will die Stadt Lärm und Abgase verringern und die Luft verbessern. Für den Umstieg auf E-Antrieb verfolgt Amsterdam eine „Ladesäulenstrategie Schifffahrt“: Bis 2030 sollen satte 2.500 Ladepunkte entstehen – bisher sind es 22. Museumsboote dürfen weiter in die Vergangenheit schippern. Ahoi! Quelle:
Spiegel
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